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Donnerstag, 3. März 2011

Sturzprophylaxe im Alter: Gleichgewicht und Muskelkraft trainieren!

Sturzereignisse im Alter können weitreichende gesundheitliche Probleme und den Verlust der Unabhängigkeit zur Folge haben. Daher sollten Maßnahmen zur Sturzprophylaxe genauso ernst genommen werden wie der Schutz vor Schlaganfällen und Herzinfarkten.

Sturzrisiko erfassen

Zunächst muss ermittelt werden, ob Senioren überhaupt eine erhöhte Sturzneigung haben. Dazu genügen bereits einige einfache Fragen: „ Sind Sie in jüngster Zeit bereits ein- oder sogar mehrfach gefallen? Fühlen Sie sich unsicher beim Gehen?“. Lautet die Antwort „Ja“ muss nach den Sturzursachen gefahndet werden: nachlassende Muskelkraft, mangelndes Gleichgewichtsgefühl, Blutdruckschwankungen, Sehstörungen usw. Hat man die Risikofaktoren erfasst sollte ein individuelles Vorbeugeprogramm erarbeitet werden.

Individuelle Vorbeugemaßnahmen

Bei erhöhter Sturzgefahr wird folgendes empfohlen:

1. Muskelkraft und Gleichgewichtssinn müssen trainiert werden, damit Betroffene wieder sicher auf den Beinen stehen.

2. Stolpersteine in Wohnung und häuslichem Umfeld identifizieren und aus dem Weg räumen: rutschsichere Teppiche, rutschsichere Bodenmatten in Dusche und Badewanne,  Treppen beidseitige mit Handläufen versehen, ausreichende Beleuchtung.

3. Sehstörungen beseitigen: ausreichende Brillenversorgung, evtl. auch operative Maßnahmen beim grauen Star etc.

4. Regelmäßig eingenommene Medikamente müssen auf Nebenwirkungen gecheckt werden, die das Sturzrisiko erhöhen können: Einschränkungen von Konzentration und Reaktionsvermögen können durch Schlaftabletten und Antidepressiva, aber auch durch Blutdruckmedikamente ausgelöst werden. Wenn möglich sollte auf derartige Medikamenten verzichtet werden bzw. sollten durch Präparate ersetzt werden, die derartige Nebenwirkungen nicht aufweisen. 

5. Blutdruckprobleme und Herzrhythmusstörungen müssen behandelt werden.

Montag, 20. Dezember 2010

Schutz vor Hüftfrakturen: Senioren-Gymnastik

morguefile.com
Eine finnische Studie beschäftigt sich mit dem Einfluss regelmäßiger Gymnastik bei Seniorinnen mit verringerter Knochendichte auf die Häufigkeit von sturzbedingten Hüftfrakturen.
Die Seniorinnen - im Schnitt 72 Jahre alt und alle mit verringerter Knochendichte - unterzogen sich einem wöchentlichen Training, das auf Gleichgewicht, Beinkraft und Belastungsfähigkeit ausgerichtet war und wurden angehalten, die Übungen konsequent zuhause fortzuführen. Kontrolluntersuchungen ergaben im Vergleich zu einer untrainierten Gruppe eine Verbesserung der Haltungsstabilität, der Gehgeschwindigkeit und der allgemeinen Aktivität.
Das Training hatte zwar keinen Einfluss auf die Knochendichte, aber die Häufigkeit von sturzbedingten Knochenbrüchen war in der Gymnastikgruppe deutlich geringer. Keine der Seniorinnen zog sich eine Hüftfraktur zu; in der untrainierten Kontrollgruppe erlitten hingegen 5 Frauen einen Schenkelhalsbruch . Auch auf die Sterblichkeit wirkte sich das Training aus: in der Trainingsgruppe verstarb im Beobachtungszeitraum nur eine Teilnehmerin, in der Kontrollgruppe aber 8 Frauen.

Freitag, 17. Dezember 2010

Stürze im Alter: Kristalle im Innenohr

Eine häufige Sturzursache im Alter sind Gleichgewichtsstörungen, die sich meistens in der Bewegung, beim Aufstehen oder Gehen, bemerkbar machen.  Die häufigste Form des Altersschwindels ist der sog. „Lagerungsschwindel“, der durch altersbedingte Veränderungen im Innenohr entsteht. Ursächlich sind winzige Kristalle, die sich im Gleichgewichtsorgan lösen und einen zwar nur kurzen, aber überaus heftigen Drehschwindel bewirken z.B. beim Bücken oder Aufstehen. Die Beschwerden werden von den Betroffenen als sehr unangenehm empfunden und lösen häufig auch Angst und Unsicherheit aus, da eine ernste Ursache wie zum Beispiel ein Hirntumor befürchtet wird. Tatsächlich aber handelt es sich um eine relativ harmlose Erkrankung, die aber gerade bei Senioren zu Stürzen mit fatalen Folgen führen kann.
Für diese Schwindelform gibt es eine Therapie, die nahezu alle Betroffenen von ihrem Schwindel befreit. Durch bestimmte Lagerungsübungen des Patienten mit kurzen ruckartigen Kopf-Bewegungen lagern sich die gelösten Kristalle wieder im Gleichgewichtsorgan wieder an.  Die Lagerungsübungen sind zeitaufwendig und dauern ca. 45 Minuten.
Bei rund 70% der Betroffenen verschwindet der Lagerungsschindel bereits nach nur einer Sitzung oder es stellt sich zumindest eine deutliche Besserung ein.
Das Lagerungsmanöver zur Wiederanlagerung der Kristalle wird allerdings nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt, sondern ist eine sog. IGeL-Leistung (individuelle Gesundheitsleistung) und muss vom Patienten selbst bezahlt werden. Die Kosten liegen bei ca. 30 Euro.
Image: Salvatore Vuono / FreeDigitalPhotos.net

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Gefährliche Stürze im Alter: Ist die Brille Schuld?

Folgenschwere Stürze im Alter liegen oft an der Brille, insbesondere an Brillen mit Bifokalgläsern, die sowohl das Nah- als auch das Fernsehen verbessern sollen.
Bifokal-Brillenglas

In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurden rund 600 Bifokalbrillen-Träger mit einem Durchschnittsalter von 80 Jahren hinsichtlich ihrer Sturzneigung untersucht. Nachdem man bei einem Großteil der Teilnehmer die Bifokalbrille durch eine einfache Fernbrille ersetzt hatte (mit denen die Senioren gut zurecht kamen) ging ihre Sturzneigung innerhalb eines Jahres um fast 10% zurück.
Patienten, die nur eine geringe Einschränkung in der Fernsicht haben, sollten erst gar nicht mit einer Bifokalbrille versorgt werden oder aber sie wenigstens außerhalb der gewohnten häuslichen Umgebung nicht tragen. Bei stärkerem Sehfehler sollten Senioren, die noch recht mobil und außer Haus unterwegs sind, versuchen, ob nicht eine reine Fernbrille ausreichend ist. Bei ans Haus gefesselten Senioren ist ein Brillenwechsel nicht erforderlich, denn in der gewohnten Umgebung führen Bifokalbrillen meist nicht zu einem erhöhten Sturzrisiko.