Sonntag, 29. August 2010

Glossar

Adipositas: Fettleibigkeit

Adynamie: Kraftlosigkeit, krankhafte (Muskel-)Schwäche

Alendronat: Arzneimittel, das zur Gruppe der Bisphosphonate gehört und zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose eingesetzt wird

Alfacalcidol: Arzneimittel, dient zur Behandlung von Störungen des Calcium-Haushaltes beziehungsweise des Vitamin-D-Stoffwechsels

Amenorrhoe: Ausbleiben der Regelblutung bei der geschlechtsreifen Frau, z.B. durch Entwicklungs- oder Funktionsstörungen der Eierstöcke, Hormonstörungen, bei schweren Allgemein-Erkrankungen, als Stressfolge

Aminosäuren: Gruppe organischer Verbindungen, Bestandteile des menschlichen Körpers, genauer gesagt verkörpern sie die einfachste Bauweise der Eiweiße (= Proteine) und stellen somit auch die kleinsten Bausteine der Proteine dar. Sie werden zur Bildung von Hirn - Botenstoffen, Muskeln, Hormonen, Enzymen usw. benötigt

Anabolika: Substanzen, die den Aufbau von körpereigenem Gewebe vorwiegend durch verstärkte Eiweißsynthese fördern; finden in der Medizin und verbotenerweise auch im Sport Verwendung (Doping)

Anämie: Blutarmut, Verminderung der roten Blutkörperchen; führt zur Störung des Sauerstoff-Transports und dadurch zu einer Minderung der sauerstoffabhängigen Leistungen der Organe

Androgene: männliche Geschlechtshormone; werden in den Hodenzellen, der Nebenniere und auch im Eierstock gebildet, in der Leber abgebaut und über die Nieren ausgeschieden; sie fördern die Ausbildung männlicher Geschlechtsmerkmale

Androstendiol: gehört zu den Androgenen, seine Abkömmlinge werden als Anabolika verwendet

Androstendion: ein von der Nebenniere gebildetes Androgen

Anorexia nervosa: psychisch bedingter extremer Gewichtsverlust, der in 10% d. F. zum Tod führt; betrifft überwiegend junge Frauen, zunehmende Häufigkeit; wesentliche Ursache sind Störungen der Geschlechtsidentifikation

Antazida: Arzneimittel, die Magensäure binden

Antidepressiva: Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen

Antiepileptika: Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie, auch Antikonvulsiva genannt

Antikonvulsiva: Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie, auch Antiepileptika genannt

antiresorptiv: Abbau hemmend

Aromatase-Hemmer: Arzneimittel, werden speziell eingesetzt bei fortgeschrittenen Brustkrebserkrankungen von Frauen nach den Wechseljahren; hemmen die Aktivität des Enzyms Aromatase und damit die Produktion körpereigenen Östrogens. So beseitigen sie eine Ursache des Brustkrebswachstums.

Arthrose: funktionsbehindernden Gelenkveränderung, meist durch Verschleiß, aber auch durch Entzündung, Überlastung und nach Unfällen mit Gelenkbeteiligung.

Äthanol: farblose, leicht entzündliche Flüssigkeit mit brennendem Geschmack sowie charakteristischem, würzigem Geruch; umgangssprachlich als Alkohol bezeichnet.

Autonomie: kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Selbstgesetzgebung“; im medizinischen Zusammenhang bedeutet „autonom“, dass sich Stoffwechselabläufe verselbständigen und unkontrolliert ablaufen; Beispiel: Schilddrüsen-Autonomie, bei der die Drüse übermäßig Hormone produziert und die körpereigene Bremswirkung auf die Produktion ausbleibt.

Benzodiazepine: Arzneimittel mit beruhigender sowie angst- und spannungslösender, aber auch muskelerschlaffender Wirkung

Bindegewebe: ist das Grundgewebe unseres Körpers; Vorkommen als Füllgewebe zwischen unseren Organen, bildet die Organhüllen (Kapseln), auch in den Organen als Gerüstgewebe und ist das Stützgewebe von Knorpel und Knochen

Bisphosphonate: Arzneimittel, die eingesetzt werden, um einen krankhaft gesteigerten Knochenabbau zu hemmen. Am häufigsten werden sie daher gegen Osteoporose verordnet.

Body-Mass-Index (BMI): ist eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen; der BMI wurde vom belgischen Mathematiker Adolphe Quételet im 19. Jahrhundert entwickelt. Populär wurde er durch den Einsatz bei US-amerikanischen Lebensversicherern, um über eine einfache Einstufung die Prämien für Lebensversicherungen berechnen zu können, da die Risiken durch Übergewicht besonders in den USA (aufgrund des ständig steigenden Anteils übergewichtiger Menschen) relevant sind. Die Entwicklung erfolgte also aus primär wirtschaftlichen und nicht aus gesundheitspolitischen Gründen. Berechnung: BMI = (kg/m²).

Borderline-Osteoporose: gleichbedeutend mit Osteopenie, die Knochendichte liegt zwischen normaler und osteoporotischer Dichte.

Bulimia nervosa: unter Bulimie versteht man ein übermäßiges Essbedürfnis, bei dem das Hungergefühl fehlt, meist psychisch bedingt; bei der Bulimia nervosa folgt auf das übermäßige Essen („Fressattacken“) ein selbst herbeigeführtes Erbrechen oder auch Missbrauch von Abführmitteln; das Körpergewicht schwankt in der Regel nur wenig.

Calcitonin: ein in Schilddrüse und Nebenschilddrüsen gebildetes Hormon, das den Calcium-Spiegel senkt und somit Gegenspieler des Parathormons ist, das den Calcium-Spiegel erhöht.

Calcium: chemisches Element, das in der Natur nur in gebundener Form als Bestandteil von Mineralien vorkommt, z. B. in Kalkstein oder Marmor. Es ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Knochen.

CED: Abkürzung für “chronisch-entzündliche Darm-Erkrankungen”, z.B. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

cerebral: das Gehirn betreffend oder zum Gehirn gehörend

Cholesterin: ein in allen tierischen (und damit auch menschlichen) Zellen vorkommender Naturstoff und gehört zu den Lipiden (Fettsubstanzen). Es ist die Vorstufe von Gallensteinen und Steroidhormonen (z.B. Testosteron und Östrogen) und wird überwiegend mit der Nahrung aufgenommen. Es wird in körpereigenen Depots gelagert, vor allem in der Leber, und kann im Bedarfsfall wieder freigesetzt werden.

Circulus vitiosus: Teufelskreis; in der Medizin versteht man darunter einen Prozess, bei dem sich zwei (oder mehr) gestörte Körperfunktionen wechselseitig beeinflussen und eine Erkrankung dadurch aufrechterhalten oder beständig verstärken.

Clodronat: Arzneimittel, das zur Gruppe der Bisphosphonate gehört und zur Behandlung der Osteoporose eingesetzt wird.

Colitis ulcerosa: gehört zu den chronisch entzündlichen Darm-Erkrankungen, bei denen der Dick- und Mastdarm mit Geschwüren übersät sind und die Darmwand dadurch zerstört wird. Typisch sind schwere blutige Durchfälle (bis zu 40x pro Tag), wodurch es unbehandelt zu schweren Mangelerscheinungen kommen kann, u.a. Calcium-Mangel mit der Folge einer Osteoporose.

Compacta: äußere Schicht eines Knochens, welche das Knochenmark umgibt; auch Corticalis genannt.

Computertomographie: Röntgenuntersuchung, bei der das zu untersuchende Organ oder der Körperabschnitt durch Computereinsatz in Schichten dargestellt wird.

Corticalis: äußere Hülle des Knochens, welche das Knochenmark umgibt; auch Compacta genannt.

Corticosteroide: Sammelbegriff für die ca. 50 verschiedenen in der Nebennierenrinde hergestellten Hormone, deren Vorstufe das Cholesterin ist. Unterschieden werden drei Hauptgruppen: Mineralcorticoide (z.B. Aldosteron), Glucocorticoide (z.B. Cortisol) und Androgene bzw. Östrogene. Sie werden teilweise auch synthetisch als Arzneimittel hergestellt und werden bei Mangelzuständen, bei Immun-Erkrankungen und in Notfallsituationen verabreicht.

Cortison: Nebennierenrinden-Hormon vom Glucocorticoid-Typ

Cyclosporin: Antibiotikum, das aus Pilzen gewonnen wird und die Immunabwehr unterdrückt; wird überwiegend in der Transplantationsmedizin verwendet, um Abstossungsreaktionen zu verhindern.

Darmlumen: Lumen ist in der Biologie die Bezeichnung für die innere oder – wörtlich übersetzt – lichte Weite des Innenraums von Hohlorganen im Gegensatz zum Raum auf deren Außenseite. Ein Lumen findet sich beispielsweise im Inneren des Darms.

Dehydroepiandosteron (DHEA): ist eine Hormon-Vorstufe und wird in der Leber zu Androgenen bzw. Testosteron und Östrogenen umgewandelt.

Demenz: Verlust der erworbenen intellektuellen Fähigkeiten, vor allem des Gedächtnisses und Veränderung der Persönlichkeit als Folge einer Hirnschädigung.

Dihydrotestosteron: Hormon, ist die aktivste Form des Testosterons

Disease Management Programm: systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, auch als strukturierte Behandlungsprogramme oder Chronikerprogramme bezeichnet.

Doppelröntgen-Absorptiometrie: das am weitesten verbreitete Verfahren zur Messung der Knochenmineraldichte, abgekürzt DXA = dual energy x-ray absorptiometry

DXA: siehe Doppelröntgen-Absorptiometrie

Englische Krankheit: s. Rachitis

Enteritis: bezeichnet eine Entzündung des Darms, die meist durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren hervorgerufen wird. Oft ist die Entzündung des Darmes auch mit einer Entzündung des Magens vergesellschaftet und man spricht von einer Gastroenteritis. Typische Symptome: Bauchkrämpfe und Durchfall.

Epilepsie: Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch Krampfanfälle – so genannte epileptische Anfälle – gekennzeichnet ist. Ausgelöst werden die mit der Epilepsie verbundenen Anfälle durch eine unnormale nervliche Erregungsbildung im Gehirn.

Epiphyse: das zunächst knorpelig angelegte Gelenkende der langen Röhrenknochen, in dem sich im Laufe der Knochenreifung Knochenkerne entwickeln; die Epiphyse ist durch die Epiphysenfuge als Zentrum des Längenwachstums des Knochens von der Diaphyse getrennt.

Epiphysenfuge: bezeichnet die Fuge zwischen der Epiphyse (Endstück) und der Diaphyse (Mittelstück) der Röhrenknochen, und besteht aus Knorpel. Sie ist der Ort des Knochenwachstums.

Epithelkörperchen: Nebenschilddrüsen; zwei Organpaare, insgesamt also vier Epithel-Körperchen, die beim Menschen etwa linsengroß sind und hinter der Schilddrüse liegen. Sie bilden das Parathormon, ein Hormon, welches den Calcium-Spiegel im Blut erhöht.

Erythrozyten: rote Blutkörperchen

Esslinger Sturzrisiko Assessment: ein aus mehreren Einzeltests bestehendes Untersuchungsverfahren, mit dem sich das Sturzrisiko eines Menschen in etwa abschätzen lässt; erlaubt somit eine Aussage über das sturzbedingte Frakturrisiko z.B. bei Osteoporose-Patienten

Etidronat: Arzneimittel, das zur Gruppe der Bisphosphonate gehört und zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose eingesetzt wird

Extremitäten: obere bzw. untere Gliedmaßen, also Arme und Beine

Female Athlete Triad: Erkrankungskomplex bei Frauen bzw. Sportlerinnen, bestehend aus Essstörung, gestörtem Menstruationszyklus und verminderter Knochenqualität (Osteopenie/Osteoporose). Die einzelnen Komponenten können auch isoliert auftreten, bedingen und beeinflussen sich aber oft gegenseitig.

Fixateur interne: Bei instabilen Wirbelbrüchen oder starken Deformierungen bei jungen Patienten wird heute im Allgemeinen die operative Wiederaufrichtung des Wirbels angestrebt. Die heute gebräuchlichste Methode ist der “Fixateur interne”, ein in die gebrochenen Wirbel eingedrehtes Schraubensystem, das durch Längsstangen verbunden ist.

Fontanellen: angeborene natürliche Knochenlücken des Schädeldachs, normalerweise sechs Lücken, die sich in der Regel bis zum 2. Lebensjahr knöchern schließen.

Fraktur: Knochenbruch

FRAX®: ein statistisches Voraussage-Modell, um das Frakturrisiko vorhersagen zu können. Es wurde von der WHO unterstützt und ist ein Prädiktionsmodell zur Voraussage des 10-Jahresrisikos für Hüftfraktur und andere große Frakturen. Das FRAX-Modell berücksichtigt neben Alter, Geschlecht, BMD und Body-Mass-Index sieben weitere Risikofaktoren

Frühchen: zu früh geborenes Kind; von einer Frühgeburt spricht man bei der Geburt eines Säuglings vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche (normale Schwangerschaftsdauer: 40 Wochen). Frühchen wiegen in der Regel weniger als 2.500 Gramm. Der frühestgeborene überlebende Mensch kam 2006 in der 22. Schwangerschaftswoche zur Welt und wog 280 g bei einer Größe von 24 cm.

Galaktose: sog. Einfachzucker, der zusammen mit Traubenzucker (Glukose) den Milchzucker (Laktose) bildet. Als ein Bestandteil der Muttermilch ist sie wichtiger Energieträger für Säuglinge. Die Galaktose wird im Dünndarm resorbiert und in der Leber entweder durch ein Enzym abgebaut oder in Glykogen eingebaut.

Glasknochenkrankheit: bezeichnet die Osteogenesis imperfecta, eine Erberkrankung, bei der durch Fehler in der Kollagenbildung die Knochen wie Glas zerbrechen können.

Glitazone: Arzneimittel zur Behandlung eines Diabetes mellitus vom Typ 2

Glukose: sog. Einfachzucker, der der wichtigste Energielieferant unseres Körpers ist und ständig vorhanden sein muss, um Gehirn und Muskulatur zu versorgen; für eine gleichmäßige und ausreichende Versorgung sorgt das Insulin.

Glukokortikoide: in der Nebennierenrinde hergestellte Hormone, die zu den Corticosteroiden gehören

Gluten: Klebereiweiß, welches in Weizen-, Roggen-, Gerste-, Hafer- und Dinkelmehl sowie in den damit verwandten Getreidesorten enthalten ist. Mischt man Wasser mit dem Mehl, ist das Gluten dafür zuständig, dass beim Anteigen eine gummiartige, elastische Masse entsteht.

Gorham-Syndrom: ist eine seltene Krankheit (ca. 200 dokumentierte Fälle), bei der Knochen aufgelöst und durch Lymphgewebe ersetzt werden. Die Krankheit wurde 1954 von Gorham erstmals beschrieben, ihre Ursache ist ungeklärt.

HAART: Abkürzung für „Highly Active Anti-Retroviral Therapy“, d.h. hochaktive antiretrovirale Therapie, bezeichnet eine 1996 eingeführte Kombinationstherapie aus mindestens drei verschiedenen antiretroviralen Medikamenten zur Behandlung der HIV-Infektion

Heparin: Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung, wird zur Verhinderung von Thrombosen eingesetzt, z.B. nach Operationen

Hirnanhangsdrüse: ist eine kirschgroße Hormondrüse, der eine zentrale übergeordnete Rolle bei der Regulation des Hormonsystems im Körper zukommt. Die Hypophyse sitzt in einer knöchernen Vertiefung der Schädelbasis auf Höhe der Nase mitten im Schädel; sie stimuliert u.a. die Produktion von Cortison und Androgenen in der Nebennierenrinde, von Schilddrüsenhormonen.

HIV: Abkürzung für Human immunodeficiency virus, bezeichnet ein menschliches Immunschwäche-Virus, das zur AIDS-Erkrankung führen kann, an der weltweit rund 33 Millionen Menschen erkrankt sind und rund 25 Millionen bereits verstorben sind. In Deutschland leben zurzeit rund 65.000 Infizierte.

Hochrasanztrauma: bezeichnet in der Medizin Verletzungen, die entstehen, wenn der menschliche Körper einer extrem starken Geschwindigkeitsänderung unterzogen wird, etwa durch den Aufprall bei einem schweren Verkehrsunfall oder einem Sturz aus großer Höhe.

hormonell: von Hormonen ausgehend

HRpQCT: hochauflösende periphere Computertomographie z.B. am Unterarm und Unterschenkel, mit der sich Spongiosabälkchen darstellen und Knochendichteveränderungen erfassen lassen.

Hüftprotektoren: spezielle Hosen, in die Schutzelemente eingenäht sind, um den Träger vor Hüft- oder Schenkelhalsfrakturen zu schützen; die Kosten hierfür werden nicht von den Krankenkassen übernommen.

Humerusfraktur: Oberarmbruch

Humeruskopffraktur: Oberarmkopfbruch

Hydroxylapatit: wichtiger Grundbaustein beim Aufbau von Knochengewebe. Die Osteoblasten sind in der Lage, das Mineral aus Phosphat- und Calcium-Ionen zu erzeugen und es in den Knochen einzubauen. So bestehen zum Beispiel die Knochen des Körperskeletts aus etwa 50 %, das Dentin (Zahnbein) aus etwa 70 % und der Zahnschmelz aus etwa 97 % Hydroxylapatit.

Hypercalcämie: vermehrter Gehalt des Blutes an Calcium, führt zu Übelkeit, Erbrechen, Antriebslosigkeit, Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen

Hyperkortisolismus: vermehrter Cortison-Gehalt des Blutes bei Überfunktion der Nebennierenrinde; führt zur Osteoporose, Diabetes mellitus, Magengeschwüren und Menstruationsstörungen.

Hyperparathyreoidismus: Überproduktion von Parathormon durch die Nebenschilddrüsen, dadurch Entstehung einer Hypercalcämie.

Hyperthyreose: Überfunktion der Schilddrüse

Hypertonie: Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt

Hypogonadismus: Unterfunktion der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke)

Hypothyreose: Unterfunktion der Schilddrüse

Ibandronat: Arzneimittel aus der Gruppe der Bisphosphonate, das vor allem in der Therapie von postmenopausaler Osteoporose eingesetzt wird.

idiopathisch: krankhafter Zustand, der ohne erkennbare Ursache entstanden ist.

idiopathische juvenile Osteoporose: primäre Osteoporose bei Kindern, deren Ursache nicht bekannt ist; zum Glück recht selten.

IGeL: Abkürzung für „individuelle Gesundheitsleistung“: Gesetzlich krankenversicherte Menschen, die auf eigenen Wunsch oder Anraten des Arztes hin medizinische Leistungen in Anspruch nehmen, die sie selbst bezahlen müssen; manchmal sinnvoll, manchmal „Abzocke“.

Iliokostales Syndrom: bei starker Verbiegung der Brustwirbelsäule durch Osteoporose kann die untere (12.) Rippe an den Beckenkamm stoßen, was hartnäckige Beschwerden verursacht.

Immigranten-Rachitis: Rachitisform, die bei jugendlichen Asiaten auftreten kann, die sich, wie im Heimatland üblich, überwiegend von faserreichen Getreide- und Hülsenfrüchten ernähren; durch die fehlenden Sonneneinstrahlung des Herkunftslandes kann es zur genannten Rachitisform kommen.

Immobilisation: das Unterbinden der Bewegung von Körperteilen nach Verletzungen

Immobilität: bedeutet so viel wie Unbeweglichkeit, z.B. durch Erkrankung oder Verletzung ans Bett gebunden zu sein

Inaktivitätsosteoporose: Knochenabbau infolge mangelnder körperlicher Betätigung, kann auch vorübergehend nach Ruhigstellung eines Knochenbruchs mittels Gipsverband auftreten.

Indikation: Grund oder Umstand, eine bestimmte ärztliche Maßnahme durchzuführen

Insitute of Health (NIH): Behörde des US-amerikanischen Department of Health and Human Services; in den USA sind sie die wichtigste Behörde für biomedizinische Forschung.

Interleukin-6: körpereigene Substanz, die die Entzündungsreaktionen im Körper reguliert.

Intoleranz: medizinisch bedeutet das Unverträglichkeit oder Unverträglichkeitsreaktion

Isoflavone: Pflanzenstoffe, die eine östrogenähnliche Wirkung haben

Isoniazid: Antibiotikum, welches vor allem in Kombination mit anderen Medikamenten zur Behandlung der Tuberkulose angewendet wird.

juvenil: jugendlich, im Jugendalter auftretend

juvenile Arthritis: „kindliches Rheuma“; Sammelbezeichnung für eine Reihe von vorwiegend gelenkbefallenden Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises im Kindesalter, deren Ursache unbekannt ist.

Kernspintomographie: auch MRT oder NMR abgekürzt, bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe im Körper eingesetzt wird; mit der MRT kann man Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugen, die eine Beurteilung der Organe und vieler krankhafter Organveränderungen erlauben.

Knochenbälkchen: s. Spongiosa

Knochenbilanz: das mengenmäßige Ergebnis von Knochenaufbau und Knochenabbau: bei der Osteoporose negativ, d.h. es wird mehr Knochen abgebaut als wieder aufgebaut wird.

Knochendichte: Verhältnis der mineralisierten Knochensubstanz zu einem definierten Knochenvolumen; vereinfacht: der Kalksalzgehalt des Knochens

Knochendichtemessung: medizinisch-technische Verfahren, die zur Bestimmung der Knochendichte bzw. des Kalksalzgehaltes des Knochens dienen

Knochenerweichung: entspricht der Osteomalazie; in Europa seltene Erkrankung der Knochen, die durch eine gestörte Mineralisation der Knochengrundsubstanz durch Calcium- und Phosphatmangel ungewöhnlich weich und biegsam werden; entspricht der bei Kindern vorkommenden Rachitis; Ursache ist ein Mangel an Vitamin D aufgrund falscher oder ungenügender Ernährung oder einer Störung des Vitamin-D-Stoffwechsels; äußert sich durch Skelettverformungen, Kreuz- und Gliederschmerzen; Behandlung durch Vitamin-D-Gaben.

Knochenmark: befindet sich in den von Spongiosabälkchen durchzogenen Markräumen der meisten Knochen, vor allem der langen Röhrenknochen; umfasst das Binde- und Stammzellgewebe, das unter anderem der Bildung von Blutzellen dient.

Knochenmarködemsyndrom: s. transiente Osteoporose

Knochenmasse: vergleichbar mit Knochendichte

Knochenrinde: s. Compacta, s. Corticalis

Knochenumbaumarker: Knochenumbaumarker werden von Osteoblasten oder von Osteoklasten freigesetzt und können im Blut oder Harn bestimmt werden; dadurch ist eine Beurteilung der Aktivität des Knochenstoffwechsels möglich.

Knorpel: festes sowohl druck- als auch biegungselastisches, gefäß- und nervenloses Stützgewebe

Kollagen: ein nur bei Menschen und Tieren vorkommendes Strukturprotein des Bindegewebes; im menschlichen Körper ist Kollagen mit über 30 % Anteil am Gesamtgewicht aller Eiweiße das am meisten verbreitete Eiweiß, organischer Bestandteil von Knochen, Zähnen, Knorpel, Sehnen, Bändern und Haut.

Kontraindikation: Gegenanzeige; Umstände, die eine bestimmte ärztliche Maßnahme oder aber auch die Gabe eines bestimmten Medikaments verbieten.

Kreatinin: harnpflichtiges Stoffwechselprodukt (wird also über die Niere ausgeschieden); ist ein Abbauprodukt der Säure Kreatin, die die Muskeln mit Energie versorgt; wie viel Kreatinin ein Mensch ausscheidet, hängt von seiner Muskelmasse und der Nierenfunktion ab.

Kyphoplastie: operative Wirbelkörperstabilisierung bei Wirbelkörperfrakturen durch Einbringen von Knochenzement mit Ballonaufrichtung des Wirbelkörpers.

Laktase: Enzym, das Laktose (Milchzucker) in seine Bestandteile Galaktose (Schleimzucker) und Glucose (Traubenzucker) spaltet. Ohne diese chemische Reaktion kann Milchzucker nicht verdaut und verwertet werden. Beim Menschen wird das Enzym normalerweise im Kindesalter im Dünndarm produziert.

Laktose: Laktose oder Milchzucker ist ein natürlicher Bestandteil der Milch. Der Laktose-Anteil der Milch beträgt durchschnittlich zwischen 2 und 7 Prozent.

Laktoseintoleranz: Milchzuckerunverträglichkeit; der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker (Laktose) wird als Folge von fehlender oder verminderter Produktion des Verdauungsenzyms Laktase nicht verdaut.

Laxantien: Abführmittel

Lebertran: dünnes, hellgelbes Öl, das aus der Leber von Kabeljau, Dorsch, heimischen Haiarten und Schellfisch durch Pressen oder Erwärmen gewonnen wird und als Stärkungsmittel besonders bei Kinderkrankheiten und Unterernährung sowie zur Verhütung von Rachitis (Englische Krankheit) oral eingenommen.

Leptin: ein erst 1994 entdecktes Hormon, das das Auftreten von Hungergefühlen hemmt und eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsels des Menschen spielt.

Lethargie: in der medizinischen Fachsprache eine Form der Bewusstseinsstörung bezeichnet, die mit Schläfrigkeit und einer Erhöhung der Reizschwelle einhergeht.

Leukämie: „Blutkrebs“; stark vermehrte Bildung von weißen Blutkörperchen (s. Leukozyten) und vor allem ihrer funktionsuntüchtigen Vorstufen aus; akute Leukämien sind lebensbedrohliche Erkrankungen, die unbehandelt in wenigen Wochen bis Monaten zum Tode führen, chronische Leukämien verlaufen meist über mehrere Jahre und sind im Anfangsstadium häufig symptomarm.

Leukozyten: weiße Blutkörperchen, die als „Blutpolizei“ der Abwehr von Krankheitserregern dienen; werden im Knochenmark gebildet.

Leydigzellen: wichtigste Zellen der Hoden, sind für die Produktion von Testosteron zuständig.

Lignane: s. Isoflavone

Lithium: in der Medizin wird Lithium zur Therapie von depressiven und manisch-depressiven Patienten verwendet

Lungenembolie: Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge meistens mit einem Blutpfropfen (Thrombus = Blutgerinnsel), der in 80% der Fälle in den Becken- und Beinvenen entsteht

Lungenkapazität: das nach maximalem Einatmen in der Lunge vorhandene Gasvolumen

Magnesium: gehört zu den Mineralstoffen und muss mit der Nahrung täglich zugeführt werden; Hauptquellen für Magnesium sind alkoholfreie Getränke und Brot: ist wichtig für den Energiestoffwechsel, für die Erregungsleitung der Nerven und für die Herstellung von Eiweißen und Nukleinsäuren.

Mammakarzinom: Brustkrebs, in Deutschland mit fast 30% die häufigste Krebserkrankung der Frau

Marcumar®: Handelsname eines Arzneimittels, das als Wirkstoff Phenprocoumon enthält und die Blutgerinnung hemmt. Es wird auch als Vitamin-K-Gegenspieler (Antagonist) bezeichnet.

Markhöhle: Hohlraum im Inneren eines Knochens, der das Knochenmark beherbergt.

Menopause: Zeitpunkt der letzten spontanen Menstruation im Leben einer Frau, der keine ovariell ausgelöste Blutung aus der Gebärmutter mehr folgt, womit die Fruchtbarkeit der Frau beendet ist.

Metastasen: Absiedlungen eines bösartigen Tumors oder eines Infektionsherdes in ferneren Geweben oder Organen

Mineralisation: bezeichnet in der Medizin die schrittweise Einlagerung von anorganischen Substanzen, vor allem Salzen (beispielsweise Hydroxylapatit, Phosphate, Fluoride), in eine organische Matrix; entscheidender Vorgang für die Entstehung von Hartgeweben wie Knochen oder Zähnen.

Modeling: Aufbau von Knochengewebe

moderat: gemäßigt

Morbus: lateinisches Wort für “Krankheit”

Morbus Basedow: Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fehlerhaft reagiert und sich gegen körpereigenes Gewebe – in diesem Falle die Schilddrüse – richtet; das Immunsystem bildet bestimmte Antikörper gegen die Schilddrüse und stimulieren diese zu einer stark übersteigerten Schilddrüsenhormonproduktion, so dass es zu einer Schilddrüsenüberfunktion (s. Hyperthyreose) kommt.

Morbus Crohn: chronisch-entzündliche Erkrankung des Verdauungstrakts, die in Schüben verläuft; am häufigsten betrifft die Entzündung den Übergangsbereich vom Dünndarm zum Dickdarm; typisches Symptom sind krampfartige Durchfälle; die Ursache der Erkrankung ist unklar.

Morbus Sudeck: schmerzhafte Erkrankung einer oder mehrerer Gliedmaßen, wobei immer mindestens ein Gelenk betroffen ist; tritt nach äußeren Einwirkungen (beispielsweise Verletzungen oder Operationen) auf, das betroffene Gelenk versteift mit der Zeit und Haut, Sehnen sowie Muskeln schrumpfen; Endstadium ohne ausreichende Behandlung: Funktionsverlust des betroffenen Körperteils. Vermutlich handelt es sich bei der Erkrankung um eine Störung der Schmerzweiterleitung im zentralen Nervensystem.

Mortalität: Sterblichkeit

multiples Myelom: spezielle Form von Blutkrebs, die im Knochenmark entsteht; bestimmte Blutzellen, die Plasmazellen, sind hierbei bösartig entartet; auch Plasmocytom genannt.

Muskulatur: Gesamtheit aller Muskeln eines Organismus; der menschliche Körper besteht aus rund 650 Muskeln.

Nebenniere: unsere zwei Nebennieren befinden sich im Bauchraum direkt oben auf den Nieren und bestehen aus Nebennierenmark und Nebennierenrinde; in den Nebennieren werden lebenswichtige Hormone hergestellt. Nebennierenrinde: die Mineralokortikoide, die Glukokortikoide und die Sexualhormone, Nebennierenmark: die Katecholamine (Adrenalin und Noradrenalin).

Nebenschilddrüse: s. Epithelkörperchen

Nekrose: bezeichnet abgestorbenes Gewebe am oder im lebenden Organismus

Neuroleptika: Arzneimittelgruppe, die dämpfend und beruhigend auf Nerven und Seele wirken; werden bei Psychosen und Erregungszuständen eingesetzt.

nicht steroidale Antirheumatika (NSAR): Arzneimittelgruppe, die entzündungshemmend und schmerzstillend wirken; „nicht steroidal“ heißt, sie enthalten kein Cortison; ein bekanntes NSAR ist Aspirin®.

Niereninsuffizienz: Unterfunktion einer oder beider Nieren, die zur Erhöhung der Konzentration von harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure und andere) im Blut führt.

ob-Gen: ein DNA-Abschnitt, der die Informationen zur Synthese des Sättigungsfaktors Leptin veranlasst; das Gen wird in den Fettzellen aktiviert, wenn der Nährstoffbedarf gedeckt ist.

Opioid: Arzneimittel zur Behandlung starker Schmerzen

osteoanabol: knochensubstanz-aufbauend

Osteoarthrose: s. Arthrose

Osteoblasten: spezialisierte Knochenzellen, deren Hauptfunktion die Herstellung der kollagenen Knochensubstanz ist

Osteocalcin: ein aus 49 Aminosäuren bestehendes Protein im menschlichen und tierischen Körper; wird vorwiegend im Knochen durch die Osteoblasten gebildet.

Osteodensitometrie: auch Knochendichtemessung genannt, ist ein Verfahren, mit dem der Mineralsalzgehalt des Knochens quantitativ bestimmt werden kann.

Osteodystrophie: Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der den Knochen Calcium entzogen, aber kein neues mehr eingebaut wird; u.a. nach mehrjähriger Dialysebehandlung.

Osteogenesis imperfecta: „Glasknochenerkrankung“, seltene Erberkrankung, bei der die Knochen spröde wie Glas sind und schnell brechen können; Ursache ist eine Kollagenfehlbildung.

Osteoklasten: „Knochenfresszellen“, bauen Knochensubstanz ab

Osteomalazie: schmerzhafte Knochenerweichung bei Erwachsenen, meist durch einen Vitamin-D-Mangel ausgelöst; das der Osteomalazie entsprechende Krankheitsbild im Kindesalter ist die Rachitis.

Osteonekrose: örtliches Absterben von Knochengewebe

Osteopathie: Überbegriff für meist nicht entzündliche Knochenerkrankungen; dazu gehören z.B. Osteomalazie,Osteoporose,Osteodystrophie usw.

Osteopenie: Minderung der Knochendichte; eine Vorstufe zur Osteoporose, allerdings bekommt nicht jeder Mensch mit diagnostizierter Osteopenie eine Osteoporose.

Osteoporose: auch als Knochenschwund bezeichnete Krankheit, die gekennzeichnet ist durch eine Abnahme der Knochendichte durch den übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und -struktur; die erhöhte Frakturanfälligkeit kann das ganze Skelett betreffen.

osteoporotisch: die Osteoporose betreffend oder auf diese zurückzuführen

Osteozyten: reife Knochenzellen, die von der Knochensubstanz eingeschlossen sind; stellen den zahlenmäßigen Hauptanteil der Knochenzellen dar und entwickeln sich aus den Osteoblasten; dienen der Erhaltung der Knochensubstanz und dem Calcium-Gleichgewicht im Knochen.

Östradiol: das wichtigste weibliche Geschlechtshormon; es gehört zu den Östrogenen.

Östrogene: auch Follikelhormone genannt, sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone aus der Klasse der Steroidhormone; werden hauptsächlich in den Eierstöcken (Ovarien) in Follikel und Gelbkörper, zu einem geringeren Teil auch in der Nebennierenrinde produziert, während der Schwangerschaft auch in der Plazenta; auch Männer produzieren im Hoden kleine Mengen an Östrogenen; zudem wird ein gewisser Teil des Testosterons im Fettgewebe durch ein Enzym, die sog. Aromatase, in Östrogene umgewandelt.

Ovar: Eierstock

Oxalsäure: kommt in geringer Konzentration in Lebensmitteln wie Tee (insbesondere schwarzer Tee und Pfefferminztee), in Rhabarber, in Kakao und Schokolade vor; nach Aufnahme von Oxalsäure kommt es im betroffenen Gewebe zu einer Verarmung an Calcium, weshalb sie in höherer Konzentration gesundheitsschädlich ist.

Pamidronat: Arzneimittel, das zur Gruppe der Bisphosphonate gehört

Parathormon: Peptidhormon, bestehend aus 84 Aminosäuren, welches in den Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen) gebildet wird; Hauptfunktion des Parathormons ist die Erhöhung der Calcium-Konzentration im Blut.

Peak Bone Mass: Begriff aus der Osteodensitometrie; ist der Maximalwert der Knochenmineraldichte des Menschen, wie er von etwa 30jährigen knochengesunden Erwachsenen erreicht wird; entspricht definitionsgemäß einer Knochenmineraldichte von 100%.

Phenobarbital: Arzneimittel, wird zur Behandlung der Epilepsie verwendet

Phosphat: in der menschlichen Ernährung kommt Phosphat eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel und im Knochenaufbau zu; es verbindet sich mit Calcium zum festen Calciumapatit.

Phosphorkiefer: Vor über 100 Jahren litten die Arbeiter von Zündholzfabriken, welche jahrelang den Dämpfen von weißem und gelbem Phosphor ausgesetzt waren, unter Nekrosen der Mundschleimhaut und der Kieferknochen, Knocheneiterungen und Fistelungen.

phossy jaw: s. Phosphorkiefer

Phytin(säure): gehört zu den bioaktiven Substanzen und dient in Pflanzen wie z. B. Hülsenfrüchten, Getreide und Ölsaaten als Speicher für Phosphat und für Kalium-, Magnesium-, Calcium-, Mangan-, Barium- und Eisen(II)-Ionen, die der Keimling zum Wachstum benötigt; aufgrund ihrer komplexbildenden Eigenschaften kann sie vom Menschen mit der Nahrung aufgenommene Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen und Zink in Magen und Darm unlöslich binden, so dass diese dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen.

Phytoöstrogene: Pflanzenstoffe, zu denen unter anderem Isoflavone und Lignane gehören; sind keine Östrogene im chemischen Sinne, sondern besitzen lediglich strukturelle Ähnlichkeit mit diesen. Diese Ähnlichkeit ermöglicht eine Bindung an Östrogenrezeptoren, wodurch eine östrogene oder auch antiöstrogene Wirkung erzielt werden kann.

Pneumonie: Lungenentzündung

Polyglobulie: eine durch gesteigerte Blutneubildung erhöhte Erythrozytenzahl im Blut

postmenopausal: Zeit nach der Menopause, in den Wechseljahren

pQCT: periphere Computertomographie zur Erfassung der Mikroarchitektur des Knochens

Prävention: vorbeugende Maßnahmen, um ein unerwünschtes Ereignis oder eine unerwünschte Entwicklung zu vermeiden

Prednison-Äquivalent: mit dem Prednisolon-Äquivalent wird versucht, chemisch unterschiedliche Cortison-Präparate im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und das Nebenwirkungsrisiko vergleichbar zu machen; Hintergrund ist, dass Cortison nicht gleich Cortison ist.

Primärprävention: alle Maßnahmen und Verhaltensweisen, die geeignet sind, eine Krankheit zu verhindern bzw. ihre Entstehung zu verlangsamen; die Sekundärprävention kommt zum Zuge, wenn eine Krankheit bereits Symptome verursacht; sie soll eine Verschlimmerung oder ein Wiederauftreten verhindern und der Chronifizierung entgegentreten.

Probiotika: Nahrungsprodukte, die lebensfähige Mikroorganismen enthalten und gesundheitsfördernd wirken; die am längsten als Probiotika angewendeten Organismen sind Milchsäurebakterien und Hefen.

Prophylaxe: Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten ähnlich der Prävention.

Prostata: Vorsteherdrüse; ist eine akzessorische Geschlechtsdrüse aller männlichen Säugetiere einschließlich des Menschen und produziert einen Teil des Spermas.

Prostatakarzinom: bösartige Tumorerkrankung, geht vom Drüsengewebe der Prostata aus; bei Männern die dritthäufigste tödliche Krebserkrankung nach Lungen- und Darmkrebs.

Protein: Eiweiß, aus Aminosäuren aufgebautes Molekül.

Protonen-Pumpen-Hemmer: Arzneistoffe, die die Bildung von Magensäure hemmen.

Psychose: bezeichnet eine Gruppe schwerer psychischer Störungen, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen.

PTH 1-34 (Teriparatid): Parathormon-Fragment, das zu einer schnellen Vermehrung der Knochenmasse führt.

PTH 1-84: s. PTH 1-34

QCT: quantitative Computertomographie; Verfahren zur Diagnose der Osteoporose; beruht darauf, dass in einem Schnittbild, meist der Lendenwirbelkörper, die Dichte des trabekulären Knochens gemessen werden kann

QUS: quantitativer Ultraschall zur Diagnostik der Osteoporose; strahlenfrei und relativ preiswert

Rachitis: Erkrankung des wachsenden Knochens mit gestörter Mineralisation der Knochen bei Kindern; das der Rachitis entsprechende Krankheitsbild im Erwachsenenalter ist die Osteomalazie; Ursache: erniedrigte Konzentration des Calcium-Phosphat-Produktes im Blut; die häufige Calcium-Mangel-Rachitis wird meist durch eine erworbene Vitamin-D-Stoffwechselstörung oder eine mangelnde Calciumaufnahme mit der Nahrung hervorgerufen.

Radiusfraktur: Unterarmspeichenbruch

Raloxifen: Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven Östrogen-Rezeptor-Modulatoren, der in der Behandlung und Prävention der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen eingesetzt wird.

Rapamycin: Arzneimittel, zur Verhinderung der Organabstoßung bei Patienten nach Organtransplantation eingesetzt wird.

Remodeling: Knochenumbau zur Anpassung der Knochenform und -stärke an veränderte mechanische Bedingungen.

Retardpräparate: Arzneimittel, die so zubereitet sind, dass sie ihren Wirkstoff nur langsam und über einen längeren Zeitraum freisetzen.

Retinol: Vitamin A1; natürliche Retinol-Quellen sind Fisch, Leberprodukte, Butter, Eigelb und Milchprodukte; wichtig für das Wachstum, Funktion und Aufbau von Haut und Schleimhäuten, Blutkörperchen, Stoffwechsel sowie für den Sehvorgang.

Rollator: Gehwagen; dient gehbehinderten oder körperlich schwachen Personen als fortwährende Stütze beim Gehen und ist zum Teil mit weiterem Zubehör ausgestattet, wie Transportkörben.

Rumpf: anatomisch der zentrale Abschnitt des Körpers ohne Kopf, Hals und Gliedmaßen.

Schenkelhalsfraktur: hüftgelenksnaher Bruch des Oberschenkelknochens

Schilddrüse: hormonbildendes Organ, das sich unterhalb des Kehlkopfs vor der Luftröhre befindet; bildet die beiden Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie Calcitonin

Schlafapnoe: Beschwerdebild, das durch Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafs verursacht wird und in erster Linie durch eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang gekennzeichnet ist.

Schmerzgedächtnis: Nervenzellen sind lernfähig: werden sie immer wieder Schmerzimpulsen ausgesetzt sind, verändern sie ihre Aktivität und es reicht schon ein leichter, sensibler Reiz, wie eine Berührung, Wärme oder Dehnung aus, um als Schmerzimpuls registriert und als unangenehm empfunden zu werden. Aus dem akuten Schmerz istdann ein chronischer Schmerz geworden. Das bedeutet: Der eigentliche Auslöser fehlt und es bleibt aber der Schmerz.

Schmerzskala: Schmerzintensität und –stärke sind schwer zu vermitteln; die Verständigung zwischen Patient und Arzt lässt sich mit einer Schmerzskala von 0 = keine Schmerzen bis 10 = stärkste Schmerzen vereinfachen.

Sekundärprävention: s. Primärprävention

selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs): Arzneimittel, die östrogentypische Wirkungen auslösen oder blockieren und zur Behandlung der Osteoporose eingesetzt werden können.

senil: betagt, alt, greisenhaft

Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer: Arzneimittel, die die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Serotonin hemmen und so seine Konzentration am Wirkort erhöhen; wirken stimmungsaufhellend, angstdämpfend und antriebsteigernd; werden bei Depressionen eingesetzt.

Sesamknochen: s. Schaltknochen

Sinterungsfraktur: eine Fraktur eines Wirbelkörpers, die in Folge eines kontinuierlichen "in sich Zusammensinkens" entsteht; chronische Schmerzen und erhebliche Bewegungseinschränkungen sind die Folge; häufigste Ursache: Osteoporose.

Skleren: medizinische Fachausdruck für die Lederhaut des Auges; gemeint ist „das Weiße im Auge“.

Skoliose: Seitverbiegung der Wirbelsäule.

Spongiosa: schwammartig aufgebautes System aus feinen Knochenbälkchen; befindet sich im Inneren der Knochen und wird nach außen hin von der Corticalis umhüllt, in den Hohlräumen des von den Spongiosabälkchen gebildeten „Schwammes“ befindet sich das Knochenmark.

Statine: Arzneimittel, werden bei Fettstoffwechselstörungen hauptsächlich zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt.

Steigbügel: Gehörknöchelchen; ist der kleinste Knochen im menschlichen Körper (ca.: 3x3x1,5 mm groß).

Supplementierung: gezielte und ergänzende Aufnahme einzelner Nährstoffe neben der gewöhnlichen Nahrung; auch Supplementation.

Syndrom: in der Medizin das gleichzeitige Vorliegen verschiedener Merkmale (Symptome).

systemisch: der Begriff wird angewendet, wenn therapeutische Maßnahmen den Gesamtorganismus betreffen.

T3, T4: Schilddrüsenhormone; T3 = Trijodthyronin; T4 = Thyroxin

Tannenbaumphänomen: durch den Größenverlust bei der fortgeschrittenen Osteoporose, schrumpft die Haut nicht mit, es kommt zu Hautfalten, die von der Mitte des Rückens ausgehend nach beiden Seiten hin abwärts verlaufen, etwa in Form eines Tannenbaums.

Teriparatid: s. PTH 1-34

Testosteron: das wichtigste männliche Geschlechtshormon (Androgen); über 90% des Testosterons werden im Hoden hergestellt, bei Frauen produzieren die Eierstöcke und die Nebennierenrinde geringe Mengen an Testosteron.

Thromboembolie: ein Blutgerinnsel (Thrombus) aus den Becken- oder Beinvenen löst sich und wird mit dem Blutstrom bis in die Lunge transportiert und löst hier eine Lungenembolie aus.

Thrombozyten: Blutplättchen; sind die kleinsten Zellen im Blut und spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung

Thyroxin: T3, T4

transiente Osteoporose: schmerzhafte Erkrankung der Knochen bezeichnet, deren Ursache bislang nicht geklärt wurde; betrifft überwiegend Männer vom 20. bis zum 50. Lebensjahr und Schwangere; chronische Belastungsschmerzen und quälende nächtliche Schmerzen, die auf eine konservative Therapie schlecht ansprechen; führt nach Wochen zu einer Osteopenie („transiente Osteoporose“); im normalen Röntgenbild nicht erkennbar, wohl aber mit der Kernspintomographie.

Trauma: bezeichnet in der Medizin oder Biologie eine Schädigung, Verletzung oder Wunde, die durch Gewalt von außen entsteht.

Triceps: Kurzbezeichnung für den Musculus triceps

T-Wert: Das Ergebnis der Knochendichtemessung wird anhand des T-Wertes angegeben. Der T-Wert bezeichnet die Differenz des gemessenen Patientenwertes zum Mittelwert gesunder junger Erwachsener. Liegt der T-Wert bis zu einer Standardabweichung unter dem Wert junger Erwachsener, so handelt es sich um einen Normalbefund. Ist der T-Wert in einem Bereich von -1 bis -2,5 Standardabweichungen, handelt es sich um eine Verminderung des Knochenmineralgehalts (Osteopenie), während bei Patienten mit einem Knochenmineralgehalt von weniger als -2,5 Standardabweichungen eine Osteoporose vorliegt.

Vertebroplastie: neueres, so genanntes „minimalinvasives“ medizinisches Verfahren zur Behandlung von Frakturen der Wirbelkörper; unter Lokalanästhesie wird eine große Hohlnadel in den betroffenen Wirbelkörper eingebracht; anschließend spritzt man Knochenzement in den Wirbelkörper ein, der unter Hitzeentwicklung in kurzer Zeit aushärtet.

Virilisierung: bedeutet in der medizinischen Fachsprache „Vermännlichung“.

Wechseljahre: bezeichnet bei der Frau die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause.

Weltgesundheitsorganisation (WHO): eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf (Schweiz); Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen für das internationale öffentliche Gesundheitswesen; zählt 193 Mitgliedstaaten.

Witwenbuckel: durch das Zusammensinken von osteoporotisch geschwächten Wirbelkörpern kommt es zum typischen Bild mit Grössenverlust und Rundrücken.

Zoeliakie: chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß; die Unverträglichkeit bleibt lebenslang bestehen, sie ist zum Teil genetisch determiniert und kann derzeit nicht ursächlich behandelt werden; Symptome: Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, im Kindesalter nicht zuletzt eine Gedeihstörung; Behandlung: glutenfreie Diät.

Z-Wert: Begriff aus der Knochendichtemessung; Vergleichswert der Dichtemessung des untersuchten Patienten und Personen der gleichen Altersgruppe und des gleichen Geschlechts; gibt keinen Aufschluss über den tatsächlichen Knochendichteverlust

Zytostatika: Arzneimittel, die das Zellwachstum bzw. die Zellteilung hemmen, werden vor allem zur Behandlung von Krebs (Chemotherapie), teilweise auch bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt