Nitroglyzerin ist vielen vielleicht nur als Sprengstoff bekannt, findet aber auch in der Medizin Verwendung, denn es setzt Stickstoffmonoxid frei, was gefäßerweiternd wirkt und beispielweise bei Angina pectoris hilfreich ist. Ein Nebeneffekt des Nitroglyzerins ist aber auch die Hemmung der knochenabbauenden Osteoklasten sowie die Aktivierung knochenaufbauender Osteoblasten.
Kanadische Forscher haben nun untersucht, ob sich das Medikament für den vorbeugenden Einsatz gegen Osteoporose eignet. An einer Studie nahmen 243 Frauen im durchschnittlichen Alter von 62 Jahren teil, die täglich vor dem Schlafengehen eine Nitroglyzerinsalbe oder aber ein Placebo auf den Oberarm auftragen mussten. Nach zwei Jahren wurde die Knochendichte im Bereich der Lendenwirbelsäule und Hüftgelenke gemessen, die in der Nitroglyzeringruppe um 6-7% höher war als in der Placebogruppe.
Hauptnebenwirkung der Behandlung waren Kopfschmerzen bei 35% der Frauen, die auf die gefäßerweiternde Wirkung des Nitroglyzerins zurückzuführen sind.
In Folgestudien muss nun noch nachgewiesen werden, ob sich auch tatsächlich das Frakturrisiko unter Nitroglyzerin senken lässt, was man aus dem vorgenannten Studienergebnis nicht automatisch schließen darf.