Mittwoch, 6. Juli 2011

Osteoporose durch Schilddrüsen-Erkrankungen

Der Zusammenhang zwischen Schilddrüsenhormonen und Knochenstoffwechsel wurde bereits unter dem Kapitel „Osteoporose durch Schilddrüsenhormone“ erläutert.

Monströse Schilddrüsen-Vergrößerung


Ein Zuviel an Schilddrüsenhormonen kann medikamentös bedingt sein und natürlich auch durch eine Überfunktion der Schilddrüse ausgelöst werden. Die übermäßige Bildung von Schilddrüsenhormonen - T3 und T4 genannt -  wird als Hyperthyreose bezeichnet. Häufige Ursache ist eine immunbedingte Überfunktion, Morbus Basedow, bei der der Körper Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe bildet, die eine vermehrte Freisetzung von Schilddrüsenhormonen stimulieren und in der Regel zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen. Nicht selten ist auch eine Autonomie der Schilddrüsenhormon-Bildung, die meist durch Jodmangel ausgelöst wird. Autonomie bedeutet, dass unabhängig vom tatsächlichen Bedarf unentwegt Schilddrüsenhormone gebildet werden. Von dieser Autonomie kann die ganze Schilddrüse betroffen sein oder aber nur Areale, man spricht dann von autonomen Adenomen oder „heißen Knoten“.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Osteoporose durch Nebenschilddrüsen-Erkrankungen

Jeder Mensch hat meist vier Nebenschilddrüsen, auch Epithelkörperchen genannt. Sie sitzen rechts und links neben der Schilddrüse, sind linsengroß und bringen gemeinsam nur ca. 20-40 Gramm auf die Waage. Sie bilden das Parathormon, das den Calcium-Spiegel steuert und somit für unseren Knochenstoffwechsel von großer Bedeutung ist.

Nebenschilddrüsen sind gerade mal linsengroß


Zuviel Parathormon schadet dem Knochen
Bilden die Nebenschilddrüsen zu viel Parathormon spricht man von einem Hyperparathyreoidismus. Der erhöhte Parathormon-Spiegel führt zu einem gesteigerten Knochenabbau und damit zu einer erhöhten Calcium-Konzentration im Blut. In der Niere sorgt das Parathormon für eine verminderte Calcium-Ausscheidung mit dem Urin, so dass die Calcium-Menge im Blut zusätzlich ansteigt. Durch die Rückresorption von Calcium aus dem Urin kann das Löslichkeitsprodukt überschritten werden,  was Nierensteine zu Folge haben kann. Außerdem können Gallensteine und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse auftreten. Die Beschwerden des Hyperparathyreoidismus werden daher gerne mit den drei Worten "Stein-, Bein- und Magenpein" umschrieben. Zu den Symptomen gehören aber auch Appetitlosigkeit, Übelkeit, Verstopfung, gesteigerter Durst und vermehrte Harnproduktion. Zudem treten vermehrt psychiatrische Probleme auf: Lethargie, Depressionen, Psychosen und Demenz. 

Ursachen des Hyperparathyreoidismus
Es gibt zahlreiche Ursachen für einen Hyperparathyreoidismus: Tumoren der Nebenschilddrüsen, chronische Nieren- und Lebererkrankungen, Störung der Calcium-Resorption im Darm, fehlende Sonnenlichtexposition. Gelegentlich ist die operative Entfernung des vergrößerten oder auch aller Epithelkörperchen erforderlich.

Diagnose durch Laboruntersuchungen
Die Diagnose eines primären Hyperparathyreoidismus wird oftmals zufällig im Rahmen einer Routine-Untersuchung mit begleitenden Laboruntersuchungen durch einen über den Normalwert erhöhten Kalziumspiegel im Blut festgestellt. Zur korrekten Diagnosestellung sollten durch mehrere Blutentnahmen wiederholt erhöhte Kalziumspiegel im Blut festgestellt worden sein. Zudem muss das Parathormon gemessen werden.