Donnerstag, 9. September 2010

Was bedeutet „Osteoporose“?

Osteoporose ist eine das gesamte Skelett betreffende Erkrankung, die durch eine über das normale Maß hinausgehende Verringerung der Knochenmasse/-dichte und eine Verschlechterung des Knochenaufbaus charakterisiert ist. In vielen Fällen merken Betroffene gar nicht, dass sie erkrankt sind, denn Osteoporose entwickelt sich über einen längeren Zeitraum hinweg schleichend und ohne spürbare Symptome.

Eine der am häufigsten zitierten Definitionen der Osteoporose stammt vom National Institute of Health, einer Einrichtung der amerikanischen Gesundheitsbehörden:

„Die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist, mit der Folge vermehrter Knochenbrüchigkeit.“.

Das muss für einen medizinischen Laien nicht unbedingt verständlich sein: was bedeutet Knochenmasse, wieso wird sie weniger und überhaupt, wie kann Knochen, der ursprünglich „knochenhart“ war, brüchig werden?

Unsere Knochen sind nicht etwa tote Strukturen, sondern sehr gut durchblutet und äußerst stoffwechselaktiv wie alle anderen Organe in unserem Körper, z.B. Leber und Nieren. Zum Zeitpunkt unserer Geburt besitzen wir kleine Knochen, die überwiegend aus Knorpel und Bindegewebe angelegt sind und im Laufe der Jahre zu festem Knochen umgebaut werden. Die Knochen wachsen mit bis während der Pubertät ihre Wachstumsfugen ebenfalls verknöchern, womit unser Längenwachstum abgeschlossen wird. Doch auch im jugendlichen Erwachsenenalter wird ständig Knochenmaterial gebildet: wir sind aktiv, treiben vielleicht auch intensiv Sport, so dass sich die Knochenqualität den jeweiligen Anforderungen anpasst. Auch wird altes und beschädigtes Knochenmaterial abgebaut und durch neues ersetzt.


Zwischen dem 25. und 30.Lebensjahr haben unsere Knochen - eine ungestörte Entwicklung vorausgesetzt - die beste Knochenqualität: die maximale Knochendichte ist erreicht. Doch danach wird die Bilanz negativ, es wird mehr Knochenmaterial abgebaut als neues wieder aufgebaut. Wir verlieren ab dem 30. Lebensjahr pro Jahr durchschnittlich 1% an Knochenmasse und das unabhängig vom Geschlecht. Bei Frauen steigt mit Einsetzen der Wechseljahre der Verlust an Knochenmasse auf 4% an, so dass bis zum 70. Lebensjahr rund 40% der Knochenmasse verloren gehen! Die Folge ist eine unzureichende Knochenfestigkeit, die wiederum zu einem erhöhten Knochenbruch-Risiko führt.