Freitag, 15. Oktober 2010

Die Knochen-Baustelle (2): Hormone

Das Remodeling unserer Knochen wird von einer Vielzahl von Hormone gesteuert. Die wichtigsten sind Vitamin D, Parathormon, Calcitonin, Östrogen und Testosteron. 


Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, kann im Körper hergestellt und auch gespeichert werden. Obwohl „Vitamin“ ist es strenggenommen ein Hormon, das für eine Vielzahl von biochemischen Abläufen in unserem Körper wichtig ist. Unter Sonneneinstrahlung kann es in unserer Haut gebildet werden und/oder wird mit der Nahrung aufgenommen. Unser Körper benötigt täglich zwischen 200 und 400 IE (IE = internationale Einheiten), zur Behandlung einer Osteoporose sind bis zu 1000 IE erforderlich. Auch Kinder benötigen eine derart hohe Zufuhr an Vitamin D damit eine normale Knochenentwicklung stattfinden kann. 

Strukturformel Vitamin D


Die wichtigsten Funktionen des Vitamin D sind:
  • Erhöhung der Calcium-Aufnahme aus der Nahrung 
  • Verminderung der Calcium-Ausscheidung über die Nieren 
  • Aktivierung der knochenaufbauenden Osteoblasten 
  • Einbau der Calcium-Phosphor-Verbindungen in den Knochen  

Parathormon 
Parathormon (PTH) steuert den Calcium-Spiegel in unserem Körper und hat somit einen entscheidenden Einfluss auf den Calcium-Gehalt unserer Knochen. Es wird in der Nebenschilddrüse gebildet und gespeichert und bei Absinken der Calcium-Konzentration im Blut freigesetzt. Es sorgt für eine Erhöhung des Calcium-Spiegels durch Freisetzung von Calcium aus den Knochen und Reduzierung der Calcium-Ausscheidung über die Nieren. Gleichzeitig senkt es den Phosphatspiegel im Blut, indem es die Phosphatausscheidung über die Nieren erhöht.

Seitenansicht Halsorgane
 PTH führt zu: 
  • Freisetzung von Calcium aus den Knochen 
  • Steigerung der Rückresorption von Calcium in den Nieren 
  • Steigerung der Phosphatausscheidung über die Nieren 
  • Senkung der Phosphatkonzentration im Blut
Als Medikament zugeführt erhöht PTH allerdings Knochendichte und Knochenbelastbarkeit und reduziert die Zahl von Knochenbrüchen.

Calcitonin

Calcitonin ist ein in der Schilddrüse hergestelltes Hormon, das den Knochenabbau durch die Osteoklasten bremst und den Aufbau von Knochensubstanz durch Osteoblasten fördert.

Östrogen

Das Hormon Östrogen zeigt am Knochen mehrere Wirkungen:
  • Hemmung der Osteoklasten
  • Stimulation der Osteoblasten und insbesondere der Kollagen-Herstellung
  • Förderung der Calcium-Aufnahme aus unserem Magen-Darm-Trakt
  • Förderung der Calcitonin-Ausschüttung
  • Förderung der Parathormon-Ausschüttung
  • Verbesserung der Knochendurchblutung

 Testosteron

Nicht nur Männer produzieren dieses Hormon, sondern auch Frauen. Seine Wirkungen sind vergleichbar mit denen des Östrogens.