Mittwoch, 15. Dezember 2010

Gefährliche Stürze im Alter: Ist die Brille Schuld?

Folgenschwere Stürze im Alter liegen oft an der Brille, insbesondere an Brillen mit Bifokalgläsern, die sowohl das Nah- als auch das Fernsehen verbessern sollen.
Bifokal-Brillenglas

In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurden rund 600 Bifokalbrillen-Träger mit einem Durchschnittsalter von 80 Jahren hinsichtlich ihrer Sturzneigung untersucht. Nachdem man bei einem Großteil der Teilnehmer die Bifokalbrille durch eine einfache Fernbrille ersetzt hatte (mit denen die Senioren gut zurecht kamen) ging ihre Sturzneigung innerhalb eines Jahres um fast 10% zurück.
Patienten, die nur eine geringe Einschränkung in der Fernsicht haben, sollten erst gar nicht mit einer Bifokalbrille versorgt werden oder aber sie wenigstens außerhalb der gewohnten häuslichen Umgebung nicht tragen. Bei stärkerem Sehfehler sollten Senioren, die noch recht mobil und außer Haus unterwegs sind, versuchen, ob nicht eine reine Fernbrille ausreichend ist. Bei ans Haus gefesselten Senioren ist ein Brillenwechsel nicht erforderlich, denn in der gewohnten Umgebung führen Bifokalbrillen meist nicht zu einem erhöhten Sturzrisiko.