Sturzereignisse im Alter können weitreichende gesundheitliche Probleme und den Verlust der Unabhängigkeit zur Folge haben. Daher sollten Maßnahmen zur Sturzprophylaxe genauso ernst genommen werden wie der Schutz vor Schlaganfällen und Herzinfarkten.
Sturzrisiko erfassen
Zunächst muss ermittelt werden, ob Senioren überhaupt eine erhöhte Sturzneigung haben. Dazu genügen bereits einige einfache Fragen: „ Sind Sie in jüngster Zeit bereits ein- oder sogar mehrfach gefallen? Fühlen Sie sich unsicher beim Gehen?“. Lautet die Antwort „Ja“ muss nach den Sturzursachen gefahndet werden: nachlassende Muskelkraft, mangelndes Gleichgewichtsgefühl, Blutdruckschwankungen, Sehstörungen usw. Hat man die Risikofaktoren erfasst sollte ein individuelles Vorbeugeprogramm erarbeitet werden.
Individuelle Vorbeugemaßnahmen
Bei erhöhter Sturzgefahr wird folgendes empfohlen:
1. Muskelkraft und Gleichgewichtssinn müssen trainiert werden, damit Betroffene wieder sicher auf den Beinen stehen.
2. Stolpersteine in Wohnung und häuslichem Umfeld identifizieren und aus dem Weg räumen: rutschsichere Teppiche, rutschsichere Bodenmatten in Dusche und Badewanne, Treppen beidseitige mit Handläufen versehen, ausreichende Beleuchtung.
3. Sehstörungen beseitigen: ausreichende Brillenversorgung, evtl. auch operative Maßnahmen beim grauen Star etc.
4. Regelmäßig eingenommene Medikamente müssen auf Nebenwirkungen gecheckt werden, die das Sturzrisiko erhöhen können: Einschränkungen von Konzentration und Reaktionsvermögen können durch Schlaftabletten und Antidepressiva, aber auch durch Blutdruckmedikamente ausgelöst werden. Wenn möglich sollte auf derartige Medikamenten verzichtet werden bzw. sollten durch Präparate ersetzt werden, die derartige Nebenwirkungen nicht aufweisen.
5. Blutdruckprobleme und Herzrhythmusstörungen müssen behandelt werden.