Montag, 13. Juni 2011

Osteoporose durch chronische Lebererkrankungen

Chronische Lebererkrankungen können die Mineralisation, das Remodeling und die Knochenmasse stören und zu einer hepatischen Osteodystrophie führen. In erster Linie sind Patienten mit einer Leberzirrhose betroffen, die eine verminderte Knochenneubildung und verstärkte Knochenresorption entwickeln.  Eine verminderte Knochendichte findet man bei 60% der Patienten mit chronischen Lebererkrankungen, osteoporotische Frakturen bei etwa 20%.  Bei Patienten, deren Leberzirrhose auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen ist, treten weitere Risikofaktoren hinzu: zum einen natürlich der Alkoholismus, aber auch Rauchen, Mangelernährung und ein erniedrigter Body-Mass-Index. 

Knochendichtemessung bei Lebererkrankungen empfehlenswert
Es wird empfohlen, bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung einer chronischen Lebererkrankung eine  Knochendichtemessung zu veranlassen, auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D zu achten und ggf. frühzeitig mit der medikamentösen Osteoporose-Behandlung zu beginnen (Bisphosphonate). Besondere Aufmerksamkeit im Hinblick auf eine Osteoporoseprophylaxe gebührt vor allem Zirrhosepatienten vor einer Lebertransplantation, da in der Posttransplantationsphase die Morbidität durch Osteoporose, welche durch die Einnahme von Steroiden und anderen Immunsuppressiva noch verstärkt wird, sehr hoch ist.