Die Osteoporose kann eingeteilt werden nach ihrer Ausdehnung, Alter und Geschlecht des Betroffenen und nach ihren Ursachen.
Im klassischen Fall betrifft die Osteoporose das gesamte Skelett, also jeden einzelnen Knochen. Man spricht dann von der generalisierten oder systemischen Osteoporose. Es existieren aber auch lokalisierte Formen, bei der nur einzelne Knochen oder Körperteile betroffen sind. Dazu gehören u.a. die transiente Osteoporose, Osteoporose während der Schwangerschaft, der Morbus Sudeck und das Gorham-Syndom, bei dem sich einzelne Knochen regelrecht in Nichts auflösen. Sie sind insgesamt recht selten, Informationen dazu findet man hier:
Einteilung nach Alter und Geschlecht
Das Hauptrisiko, eine Osteoporose zu entwickeln ist das weibliche Geschlecht: rund 80% aller Osteoporose-Patienten sind Frauen. Hinzu kommt der Risikofaktor „Alter“. Somit unterscheidet man bei der häufigsten Form der primären Osteoporose die postmenopausale Osteoporose Typ I und die senile Osteoporose Typ II.
Hauptrisken für Osteoporose: Weibliches Geschlecht & Alter |
Postmenopausale Osteoporose (Typ I)
Durch Ausfall der Ovar-Funktion und dem dadurch bedingten Abfall des Östrogen-Spiegels tritt diese Osteoporose-Form zwischen dem 50. und 75. Lebensjahr auf und betrifft 30% aller Frauen nach der Menopause. Durch den Abfall des Östrogen-Spiegels im Körper werden die knochenabbauenden Osteoklasten vermehrt aktiviert und die Knochen werden empfindlicher für den Einfluss des Parathormons, das Calcium aus dem Knochen löst. Diese Vorgänge setzen bereits Jahre vor der Menopause ein. Die Folge ist ein gesteigerter Abbau von spongiösem Knochen vornehmlich im Bereich der Wirbelkörper und Oberschenkelknochen. Hier ereignen sich dann auch die typischen osteoporotisch bedingten Frakturen. Da das Testosteron ähnliche Aufgaben hat wie das Östrogen, kann es auch bei Männern infolge der Abnahme des Testosteron-Spiegels zu hormonbedingter Osteoporose kommen.
Senile Osteoporose (Typ II)
Die Osteoporose Typ II tritt jenseits des 70. Lebensjahres auf. Sie ist Ausdruck des Alterungsprozesses unserer Knochen und ist ebenfalls auf eine gesteigerte Osteoklasten-Funktion zurückzuführen. Verstärkt wird dieser Knochenschwund noch durch die Immobilität mit zunehmendem Alter. Überwiegend sind Frauen von der senilen Osteoporose betroffen, allerdings holen die Männer im Vergleich zu Typ I hier deutlich auf. Typisch ist, das nun nicht mehr nur der spongiöse Knochen betroffen ist, sondern auch die harte Corticalis, so dass vermehrt Handgelenks-, Schenkelhals- und Beckenbrüche auftreten. Rund 80% aller osteoporotischer Frakturen sind auf diese Form der Osteoporose zurückzuführen. Der Übergang von der postmenopausalen Osteoporose zur senilen Form ist allerdings fließend.
Die Folgen sind fatal:
- Von zwei Frauen über 50 Jahren wird eine Frau einen osteoporotisch bedingten Knochenbruch erleiden
- Das Risiko einer über 50 Jahre alten Frau eine Hüftfraktur zu erleiden liegt bei 14%
- Über 90% aller Hüftfrakturen alter Frauen sind auf Osteoporose zurückzuführen
- Eine von fünf Frauen über 50 Jahren wird innerhalb eines Jahres an den Folgen ihrer Hüftfraktur versterben
Einteilung nach den Ursachen
Hier geht es in erster Linie darum, die postmenopausale und senile Osteoporose von den Osteoporose-Formen abzugrenzen, die durch Erkrankungen oder Lebensumstände ausgelöst werden können und die man als sekundäre Osteoporosen bezeichnet. Nur 5% aller Osteoporosen werden durch angeborene oder erworbene Erkrankungen ausgelöst, verursachen aber immerhin 20% aller osteoporotisch bedingten Frakturen. Die Erkrankungen führen in aller Regel zu Störungen im Calcium- und Vitamin-D-Haushalt, was wiederum unseren empfindlichen Knochenstoffwechsel durcheinander bringt.
Zu den Risikofaktoren, die eine sekundäre Osteoporose auslösen können, gehören:
- Rauchen
- Alkohol
- Fehl/Mangelernährung
- Medikamente: Corticosteroide, Schilddrüsenhormone, Antiepileptika, Heparin, Anti-HIV-Medikamente, Medikamente, die den Östrogen- oder Testosteronspiegel senken, „Magen-Medikamente“
- chronische Magen-Darm-Erkrankungen: M. Crohn. Colitis ulcerosa, Zoeliakie
- chronische Nieren- und Lebererkrankungen
- rheumatische Erkrankungen
- Überfunktion der Schilddrüse oder Nebenschilddrüse